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Kommuniziere „rote Linien” in der Zusammenarbeit – und setze sie durch

kommunikation Nov 18, 2019
 

Vor einigen Tagen gingen zwei interessante Nachrichten durch den Äther:

  1. Ein Fußballer des FSV Münster hat einen Schiedsrichter niedergeschlagen
  2. Der Verein hat den Fußballer rausgeschmissen

 Warum finde ich diese Nachrichten so interessant? Nun, es gibt so einen schönen Spruch:

Die Unternehmenskultur wird bestimmt durch das schlimmste Verhalten, welches die Unternehmensspitze bereit ist zu tolerieren. 

Ein paar Beispiele?

  • Ist es okay, zu spät zum Meeting zu kommen? Wenn ja, dann wird dies auch passieren.
  • Ist es okay, ein Meeting ohne Ziel, ohne Agenda und mit beliebig vielen Mitarbeitern durchzuführen? Wenn ja, dann wird dies auch passieren.
  • Ist es okay, geschäftlichen Erfolg (z.B. Umsatz) über das Wohlergehen der Mitarbeiter zu stellen? Wenn ja, dann wird dies auch passieren.
  • Ist es okay, Aufträge mit Hilfe von Schmiergeldern zu akquirieren? Wenn ja, dann wird dies auch passieren.
  • Ist es okay, Büromaterial für den Privatgebrauch mit nach Hause zu nehmen? Wenn ja, dann wird dies auch passieren.

 Ich denke, du erkennst, worauf ich hinaus möchte.

Daher finde ich das Zeichen der Vereinsspitze so bemerkenswert: In diesem Verein wird Gewalt gegenüber Schiedsrichtern (oder allgemein) nicht toleriert. Wer gegen diese Verhaltensnorm verstößt, muss mit Konsequenzen rechnen. 

Ich würde mir wünschen, dass wir in Projekten viel öfter konsequent handeln und nicht ständig Ausnahmen von der Regel machen. Nein, ein einzelner Fehler im Code ist nicht schlimm. Aber er kann zu einer Kultur der Nachlässigkeit und Schludrigkeit führen. Nein, ein einmaliges Zupätkommen ist nicht schlimm. Aber es kann zu einer Kultur der Zeitverschwendung führen. Nein, eine gerissene Deadline ist nicht schlimm. Aber sie kann zu einer Kultur der Beliebigkeit und Gleichgültigkeit führen.

Daher: mach dir bewusst, welches deine „roten Linien“ in der Projektarbeit sind. Kommuniziere sie deutlich und oft. Und sanktioniere unerwünschtes Verhalten.

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